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Lousy Pennies

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Rette sich wer kann! Was jeder Journalist aus der Print-Amputation bei Springer lernen sollte

72
  • von Karsten Lohmeyer
  • in Polemisch
  • — 25 Juli, 2013
By Willy Stöwer, died on 31st May 1931 [Public domain], via Wikimedia Commons

By Willy Stöwer, died on 31st May 1931 [Public domain], via Wikimedia Commons

Dass Springer Abendblatt & Co. verscherbelt hat, ist ebenso konsequent wie dramatisch traurig. Viele Journalisten werden ihre Jobs verlieren – und noch mehr müssen spätestens jetzt über ihre berufliche Zukunft nachdenken.

 

Exit Strategy ist das eine Wort, das mir seit heute durch den Kopf geistert, seitdem die Axel Springer AG den Verkauf des Hamburger Abendblatts, der Berliner Morgenpost sowie der Programm- und Frauenzeitschriften an die Funke-Gruppe (ehemals WAZ) bekannt gegeben hat. Die Exit Strategy kennt man ja sonst nur aus Ländern, in die die Amerikaner zuerst einmarschiert sind, dann verzweifelt versuchen, wieder raus zu kommen – und es viel zu spät dann irgendwann schaffen.

Bei Springer ist das anders. Im Rückblick werden Wirtschaftshistoriker vermutlich jenen 25. Juli 2013 als den entscheidenden Punkt definieren, an dem Springer-Vorstandschef Döpfner den Grundstein für sein Medienhaus der Zukunft gelegt hat – ohne den Ballast von Print-Produkten abseits von Bild und Welt. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem man noch eine knappe Milliarde dafür erlösen konnte. Selbst wenn man 260 Millionen davon quasi als Kredit an die Funke-Gruppe vergab.

Exit Strategy.

Ausstiegs-Strategie…

Jeder einzelne Print-Journalist benötigt spätestens seit heute seine eigene Exit StrategyWas bedeutet das nun für uns Journalisten? Nun, jeder einzelne Print-Journalist benötigt spätestens seit heute seine eigene Exit Strategy, egal bei welchem Verlag oder Medium er arbeitet. Ob fest oder frei. Kein Job und kein Auftrag ist mehr sicher.

Rette sich, wer kann, heißt es. Das Printschiff ist spätestens heute, am 25. Juli 2013, auf den Eisberg gelaufen. Nicht dass man es nicht hätte kommen sehen können. Ich sage nur „Financial Times Deutschland“. Dass aber der größte Verlag Deutschlands so konsequent seine Print-Wurzeln amputiert (Medien, die immer noch knapp 100 Millionen Euro Gewinn im Jahr einfuhren), ist eine noch viele größere Zäsur für mich als die wirtschaftlich längst überfällige Einstellung der FTD 2012.

Axel Springer glaubt nicht mehr an Print. Und auch nicht mehr an die Print-Journalisten.Axel Springer glaubt nicht mehr an Print. Und ich persönlich glaube, dass Axel Springer, wo gerade nach neuem Digitalnachwuchs für Bild-Online gesucht wird, auch nicht mehr an seine Print-Journalisten glaubt – siehe diesen Tweet von Bild-Chef Kai Diekmann.

 

Findet ihr #BILD, so wie wir heute sind, doof und würdet alles anders machen? Wir suchen Onliner! Bewerben: http://t.co/rtPmdT1uQV

— Kai Diekmann (@KaiDiekmann) July 16, 2013

Und die ehemalige WAZ-Gruppe? Ist sie nun der Retter des Print-Journalimus? Wohl kaum. Sie hat bereits komplette Redaktionen entkernt und ächzt unter einem heftigen Sparprogramm („20 Prozent auf alles“), um den Kauf durch den Funke-Stamm zu finanzieren. Jetzt wird sie noch weiter sparen und ächzen müssen.

Die Folge: Erneut werden viele Journalisten ihren Job verlieren oder in journalistischen Legebatterien, den so genannten Zentralredaktionen, zusammen gefasst werden – die dann das Programm oder den Serviceteil für alle Zeitschriften und eventuell auch Zeitungen der Gruppe liefern werden.

Kein schönes Arbeiten. Ich weiß das, denn ich habe selbst dort gearbeitet und kenne viele Kollegen, die nach 30 und mehr Arbeitsjahren nun keine andere Hartz-IV-Alternative sehen, als sich dort weiter jeden Tag krumm zu machen.

Gibt es eine Exit Strategy für Journalisten? Vielleicht nicht im Journalismus.Gibt es eine Exit Strategy für diese Leute? Vielleicht nicht im Journalismus. Ein lieber Freund und Kollege aus alten Gong/Bild+Funk/SuperTV-Tagen hat sich in Berlin mit einem Ladengeschäft selbständig gemacht. Auch ein Modell, das vielleicht nicht das große Geld, aber Lebensqualität zurück bringt.

 

Was aber ist die Exit Strategy für all die anderen, die gerne im Beruf des Journalisten weiter arbeiten würden? Ich glaube fest daran, dass sie jeder für sich selbst entwickeln muss, möchte aber ein paar Anregungen geben.

 

Print-Journalisten sollten

  1. Dringend digitale Kompetenz aufbauen, am besten mit einem eigenen Blog, aber auch innerhalb des Verlages. Am Tag der Kündigung oder wenn die Aufträge für den Freien endgültig ausbleiben, ist es zu spät.
  2. Sich selbst eine Marke im Netz schaffen und sich bei Lesern und potentiellen Auftrag-/Arbeitgebern bekannt machen. Wie das geht, habe ich hier beschrieben.
  3. Über den Tellerrand blicken und sich fragen: Kann und will ich diesen Journalismus noch betreiben – und sich Alternativen suchen, Stichwort „Das eigene Ladengeschäft“.
  4. Ein Geschäftsmodell für einen eigenen Internetauftritt entwickeln. So wie es zum Beispiel Florian Treiß und Franz Neumeier getan haben und wie ich es in dem eBook „Google ist mein Verleger“ mit den LousyPennies-Interviews zusammen gefasst habe.
  5. Sich überlegen, wie sie mit ihren Fähigkeiten außerhalb des klassischen Journalismus mit Print-Produkten und digitalen Inhalten erfolgreich sein könnten. Etwa im Bereich Corporate Publishing und Content Marketing.

 

Vor allem aber sollte sich jeder Journalist bewusst sein, dass dies nicht von heute auf morgen passieren kann. Wer heute beschließt, „Ich werde jetzt digital und mache mein eigenes Ding im Netz“, wird meiner Erfahrung nach bis zu drei Jahre brauchen, bis sein journalistisches Projekt im Internet entsprechend viele Lousy Pennies abwirft. Wenn überhaupt. Wie sagt es Mr. Media, Thomas Koch: „Journalisten müssen durch ein Tal der Tränen gehen.“

Das ist hart. Aber es ist so. „Ich merke, dass das alte Modell nicht mehr funktioniert, und das neue noch nicht“, sagt Journalist und Blogger Richard Gutjahr in einem aktuellen Interview mit den Netzpiloten. Und leider ist das bei den Verlegern nicht anders.

Rette sich wer kann.

Schlagworte: Print stirbt

— Karsten Lohmeyer

Ich schreibe seit mehr als 20 Jahren für deutsche Medien und habe die 32. Lehrredaktion der Deutschen Journalistenschule besucht. Ich war Redakteur, Ressortleiter, Textchef und Mitglied von Chefredaktionen. Heute bin ich Chief Content Officer bei The Digitale, dem Content-Marketing-Dienstleister der Deutschen Telekom. Mehr über mich hier.

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Kommentare

  1. Springer-Funke Deal: Um Journalismus geht es niemandem — Carta sagt:
    25. Juli 2013 um 19:30 Uhr

    […] Karsten Lohmeyer: Rette sich wer kann! Was jeder Journalist aus der Print-Amputation bei Springer lernen sollte […]

    Antworten
  2. Sportmedium sagt:
    25. Juli 2013 um 23:12 Uhr

    Ist jetzt etwas martialisch und drastisch formuliert, dieser Artikel. Klar, Print wird weiter an Marktanteilen verlieren, Leute werden entlassen, viele müssen sich Gedanken über ihre Zukunft machen. Aber es ist doch nicht so, dass wir es hier mit einem schnell sinkenden Schiff zu tun haben.

    Ich persönlich glaube nicht, dass der Printbereich irgendwann aussterben wird. Etwas gedrucktes hat für mich einen anderen Wert als eine digitale Zeitung. Auch wenn die meisten Printerzeugnisse irgendwann im Müll landen.

    Zu den Tipps für Printjournalisten: Mir gefällt der Tipp mit dem eigenen Blog, mit der eigenen Marke. Allerdings glaube ich, dass es schwer ist, ein digitales Geschäftsmodell zu entwickeln. Klar, es gibt Ausnahmen, die toll funktionieren, wie der Postillion oder bestimmte Ebooks. Trotzdem scheinen dies Ausnahmen zu sein, der Großteil verdient seine Lousy Pennies. Damit sich das ändert muss sich das Bewußtsein der Menschen ändern, die für guten Journalismus Geld bezahlen.

    Da spielt auch mit rein, dass eine Menge Menschen mit Werbeblockern surfen, was ich verwerflich finde, weil es den Websitebetreibern meist auch ihre letzte Option nimmt, Geld zu verdienen. Aber das ist ein anderes Thema.

    Antworten
    • Gerandalf sagt:
      26. Juli 2013 um 08:22 Uhr

      „Ich persönlich glaube nicht, dass der Printbereich irgendwann aussterben wird. Etwas gedrucktes hat für mich einen anderen Wert als eine digitale Zeitung. Auch wenn die meisten Printerzeugnisse irgendwann im Müll landen.“
      Das ist nicht nur ein Widerspruch in sich.

      Sicher wird es immer Menschen geben, die lieber etwas gedrucktes hätten. Es gibt auch Menschen, die lieber mit der Pferdekutsche zur Arbeit fahren würden oder die Romantik von Dampfloks schätzen.
      Aber es wird wirtschaftlich nicht mehr interessant sein und deswegen museal werden.
      Fragen Sie mal junge Leute: Etwas Gedrucktes geschenkt nähmen viele sicher gern, etwas Gedrucktes für immer mehr Geld, da winken fast alle ab.

      Antworten
    • Horsti sagt:
      4. August 2013 um 21:04 Uhr

      Ich denke, ihr Ohr ist weit entfernt von der Realität. Ich selbst bin 40 Jahre alt, betreibe ein Ingenieurbüro und bis seit nunmehr 2 Jahren komplett frei von Printmedien. Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es keine Leser mehr, außer ein paar vereinzelten Geolinos.

      Print hat IMHO keine Zukunft in der aktuellen Form, weil ich kein Interesse an einer ganzen Zeitung habe. Ebenso habe ich bei Musik kein Interesse an einer kompletten LP, zumindest zumeist. Also wäre ich ggf. bereit, für ausgewählte Artikel kleine Beträge zu zahlen.

      Das aktuelle Modell der Übertragung des Printabos in die Onlinewelt halte ich deshalb von vornherein für eine Totgeburt… Leider. Aber von den alteingesessenen Medien ist nichts wirklich revolutionäres zu erwarten. Schließlich führte noch kein König eine Revolution an.

      Das Hauptproblem des Journalismus wird es aber, die Jugend < 25 Jahre überhaupt noch zu erreichen. Hier sieht man gar keine Sinn mehr in der Lektüre einer Zeitung, der man in jeder zweiten Zeile die heiße Nadel anliest, Mut der sie zusammen geschossen wurde.

      Mein eigener Printausstieg kaum aus der Tendenz der Zweit- und Drittaufgüsse identischer Artikel in Wirtschaftsmedien. Dies ist eine vollkommene Verarsche des aufmerksamen Lesers und gleichzeitig eine Bankrotterklärung einer bis heute ziemlich aufgeblasenen Branche mit einem Selbstbewusstsein, dass auf Vergangenheit aber eben nicht auf Zukunft basiert.

      Die Medien sind nämlich nicht mehr die fünfte Gewalt sondern bestenfalls ein Blättchen im Wind, das eine eigene Nische sucht.

      Antworten
      • Karsten Lohmeyer sagt:
        4. August 2013 um 21:06 Uhr

        Hier empfehle ich meinen Beitrag „Journalisten, entstaubt Eure Köpfe“

        Antworten
  3. Umleitung: Springer und Funke (ex-WAZ) im Deal – die Entwicklungen auf dem Medienmarkt beschleunigen sich. | zoom sagt:
    25. Juli 2013 um 23:50 Uhr

    […] Rette sich wer kann! Was jeder Journalist aus der Print-Amputation bei Springer lernen sollte …lousypennies […]

    Antworten
  4. Tom Schaffer sagt:
    26. Juli 2013 um 03:39 Uhr

    Die Optionen, die du den Printjournalisten am Ende aufzählst, rät man ihnen jetzt schon seit über fünf Jahren. Die Tipps sind vollkommen richtig. Nur würde ich sagen, dass es heute zu spät dafür ist, mit dem Bloggen und der Onlinereputation als Journalist anzufangen. Wer erst heute aus der Not heraus lernen will, wie man eigentlich einen Link in einen Text setzt, hats ehrlich gesagt verbockt. Andere Journalisten haben nämlich nicht nur offensichtlich mehr Lust darauf, sondern mittlerweile auch ein Jahrzehnt Vorsprung im Umgang mit digitalen Medien.

    Antworten
    • Karsten Lohmeyer sagt:
      26. Juli 2013 um 09:35 Uhr

      Natürlich ist es etwas spät, das Schwimmen zu lernen, wenn das Schiff bereits sinkt. Aber zu spät ist es meiner Ansicht nach nicht. Dafür sind die Möglichkeiten im Internet einfach zu groß. Aber das ist ja auch nichts für jeden. Deshalb muss ja jeder seine persönliche Exit Strategy entwickeln – und die kann auch im Print oder ganz außerhalb des Journalismus liegen.

      Antworten
    • Thilo Baum sagt:
      26. Juli 2013 um 09:44 Uhr

      Genau. Journalisten brauchen seit Jahren einen Plan B. Die meisten Arbeitnehmer brauchen einen Plan B. Und sie wissen es nicht.

      Gut beraten sind Arbeitnehmer, wenn sie ihren Plan B noch während ihrer Tätigkeit aufbauen, damit sie eben nicht im Fall der Fälle auf die Schnauze fallen. Sich erst dann Gedanken zu machen, wenn der Job wirklich wackelt, ist im Grunde so naiv, dass man das von Journalisten nicht erwarten dürfte.

      Beispiel „Financial Times Deutschland“: Wie kann es sein, dass ausgerechnet eine Zeitung voller Wirtschaftskompetenz pleite geht? Und wie kann es sein, dass ausgerechnet Wirtschaftszeitungsredakteure ihren sterbenden Jobs hinterherstreiten und hinterherjammern?

      Für mich ist das Ganze ein großes Rätsel. Wer als Journalist auf Zack ist, baut schon lange an seinem Plan B und kann nahtlos übergehen in ein Business.

      Antworten
    • Michael Rajiv SHAH sagt:
      26. Juli 2013 um 12:10 Uhr

      Ich bin kein Journalist, kann aus 8 Jahren digitaler Erfahrungen @TomSchaffer’s Meinung nur bestätigen, dass es nur in gaaaaanz seltenen Fällen auf die Schnelle geht eine digitale Reputation bzw. Netzwerk aufzubauen, um aus einer aktuellen wirtschaftlichen Misere eines analogen Berufsstandes herauszukommen.

      Es gibt m.E. dennoch wenig Alternativen die digitalen Lernschritte zu tun, denn die Digitale Welt wird in Jahren noch weiter entwickelt sein und NICHT zu lernen ist die schlechteste Alternative für den Teil der Gesellschaft, der sich noch immer weigert anzuerkennen, dass der Digitale Raum NICHT virtuell ist, sondern real menschlich und wirtschaftlich wirksam ist.

      Antworten
    • Irene sagt:
      26. Juli 2013 um 13:03 Uhr

      Nur würde ich sagen, dass es heute zu spät dafür ist, mit dem Bloggen und der Onlinereputation als Journalist anzufangen.

      Sich eine Ich-Marke aufzubauen, ist nicht die einzige Möglichkeit im Internet. In Diskussionen unter Journalisten verengt sich der Blick aber schnell darauf, weil es einige Stars vormachen. Die meisten von denen sind aber Medienjournalisten, bloggen übers Bloggen oder unterrichten Bloggen und Social Media. Aber diese vorwiegend selbstreferenzielle Schiene ist nicht für alle passend und auch nicht für alle interessant. Der Markt braucht keine 250 Leute, die Unternehmerjournalismus unterrichten möchten oder über den neuesten Murks bei Facebook schreiben.

      Antworten
      • Irene sagt:
        26. Juli 2013 um 13:04 Uhr

        Zitat: „Nur würde ich sagen, dass es heute zu spät dafür ist, mit dem Bloggen und der Onlinereputation als Journalist anzufangen.“

        Sich eine Ich-Marke aufzubauen, ist nicht die einzige Möglichkeit im Internet. In Diskussionen unter Journalisten verengt sich der Blick aber schnell darauf, weil es einige Stars vormachen. Die meisten von denen sind aber Medienjournalisten, bloggen übers Bloggen oder unterrichten Bloggen und Social Media. Aber diese vorwiegend selbstreferenzielle Schiene ist nicht für alle passend und auch nicht für alle interessant. Der Markt braucht keine 250 Leute, die Unternehmerjournalismus unterrichten möchten oder über den neuesten Murks bei Facebook schreiben.

        Antworten
    • Bernhard Lermann sagt:
      26. Juli 2013 um 15:53 Uhr

      Es ist natürlich nicht zu spät. Das ist ein weitere Vorteil des Digitalen, die Lernkurve ist sehr steil, wenn man es mal anpackt. Der Vorsprung, den du denkst zu haben, ist nicht so groß, dass er lange hält. Was glaubst du denn in welcher Phase der sogenannten „digitalen Revolution“ wir uns befinden? Ich würde immer noch sagen, in einer sehr frühen Phase. Für die Verlagshäuser könnte es in manchen Bereichen schwierig werden, denn die Lernkurve von Unternehmen ist leider immer sehr flach. Also, jetzt einsteigen und loslegen lohnt sich immer noch. Ob Journalismus in Zukunft insgesamt noch einträglich genug bleibt, um eine Existenz damit zu bestreiten, das bezweifle ich allerdings ernsthaft. Und auch die mit dem vermeintlichen „digitalen Vorsprung“ werden nicht besser da stehen. Haben sie eigentlich nie.

      Antworten
      • Tom Schaffer sagt:
        6. August 2013 um 02:17 Uhr

        „Das ist ein weitere Vorteil des Digitalen, die Lernkurve ist sehr steil, wenn man es mal anpackt. Der Vorsprung, den du denkst zu haben, ist nicht so groß, dass er lange hält.“

        Ich will das jetzt nicht mit meiner Person argumentieren. Aber der Vorsprung ist natürlich nicht klein. Printjournalisten müssen massiv umdenken: Und vor allem bleiben die, die tatsächlich und nicht nur aus Zwang onlineaffin sind,ja hoffentlich auch nicht stehen. Soll heißen: Wer widerwillig Links zu setzen lernt, während seine Kollegen gerade aus echtem Interesse JavaScript lernen, ist zu spät dran.

        Antworten
    • Horsti sagt:
      4. August 2013 um 21:15 Uhr

      Ins Deutsche übersetzt hieße ihre Argumentation, dass Journalismus ein geschlossener Kreis Alteingesessener ist. Neue Player, d.h. junge Leute haben ihrer Meinung nach keine Chance auf irgendeinem Markt, da mehr oder weniger jede Nische vom Geburtshelfer bis zum Bestatter schon besetzt ist. Alternativ wäre hier nur noch der eigene Suizid oder verstehe ich da etwas falsch???

      Schmarrn hoch drei ist diese Argumentation, da Märkte dynamisch und eben nicht statisch sind. Das weiß jeder neu gegründete Hausmeisterdienst. Und Journalisten als die selbst gern so gesehene Elite ziehen den Schwanz ein, weil die Märkte besetzt sind?! Lächerlich.

      Es kann nie falsch sein, einen Plan B in der Tasche zu haben. In keinem Gewerbe. Nur sollte man sich bei der Planentwicklung selbst die Frage stellen, was einen zufrieden macht und auch noch leben lässt. Dann kommt man vielleicht ganz weg von der drögen Schreibstube oder eben nicht. Aber es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

      Antworten
      • Karsten Lohmeyer sagt:
        4. August 2013 um 21:28 Uhr

        Die Argumentation ist recht einfach: Leute, reagiert auf die veränderten Märkte und tut etwas, bewegt Euch – das ist kein Suizid, sondern Weiterentwicklung. Und einen solchen Anstoß braucht jede Branche, die sich im Wandel befindet, irgendwann – vom Bergmann bis zum Droschkenkutscher…

        Antworten
      • Tom Schaffer (@schaffertom) sagt:
        6. August 2013 um 17:05 Uhr

        „Ins Deutsche übersetzt hieße ihre Argumentation, dass Journalismus ein geschlossener Kreis Alteingesessener ist. Neue Player, d.h. junge Leute haben ihrer Meinung nach keine Chance auf irgendeinem Markt, da mehr oder weniger jede Nische vom Geburtshelfer bis zum Bestatter schon besetzt ist.“

        Keineswegs. Und mir gings da jetzt auch nicht um grundsätzlich alle Leute, die jetzt damit anfangen. Aber als 50-jähriger, der sich seit einem Jahrzehnt gegen den Wandel wehrt bringt man wohl kaum die nötige Flexibilität und Lernwilligkeit mit, um den Rückstand auf begeisterte Onlinejournalisten aufzuholen, geschweige denn um den Status als Mehrverdiener zu rechtfertigen.

        Junge Leute beherrschen im Vergleich dazu viele Tools schon von Grund auf besser als Berufsjournalisten. Aber vor allem sind sie erstmal billig, haben Zeit, um sich zu etablieren und einzuarbeiten und wissen auch, dass sie noch was zu lernen haben. Die alten Grummler, die sich jetzt 15 Jahre gegen das Schreiben für Onlinemedien oder in jüngerer Zeit auch gegen das Bedienen eines Twitteraccounts gewehrt haben, haben weder Zeit, noch Lernwilligkeit bewiesen noch sind sie bereit, für ihre Unfähigkeiten finanzielle Abstriche zu machen.

        Wer dieser meiner These nicht entspricht, hat vielleicht eine Chance. Aber welcher Arbeitgeber ist schar auf einen alten Gutverdiener, der mit seinen Fähigkeiten dem Jahrtausend hinterherhinkt?

        Antworten
  5. Links anne Ruhr (26.07.2013) » Pottblog sagt:
    26. Juli 2013 um 06:48 Uhr

    […] Springer/Funke Mediengruppe-Deal: Rette sich wer kann! Was jeder Journalist aus der Print-Amputation bei Springer lernen sollte (Lousy… […]

    Antworten
  6. Backen macht glücklich sagt:
    26. Juli 2013 um 08:37 Uhr

    Ja, was soll man dazu noch sagen – Zustimmung – leider…..

    Antworten
  7. Thilo Baum sagt:
    26. Juli 2013 um 08:59 Uhr

    Der Beitrag trifft den Kern, auch wenn die Situation an sich schon seit Jahren besteht. Das Problem für viele Journalisten wird sein: Wer sind sie noch, wenn sie sich ohne den Namen ihrer Redaktion am Telefon melden? Die allermeisten Arbeitnehmer oder Scheinselbstständigen haben null Positionierung, weil sie bisher dachten, Einkommen sei die Folge von Arbeit für einen anderen. Dass das nur eine Möglichkeit von vielen ist, ist einigen im Journalismus nicht so klar.

    In der aktuellen „Weltwoche“ ist irgendwo ein Beitrag darüber, dass Journalisten vom Wirtschaftsleben wenig verstehen – weil sie in der Regel gleich von der Uni über Praktika in der Redaktion landen, aber sich eben mit einem klassischen Business noch nie selbstständig gemacht haben. (Es ist in etwa so wie bei Lehrern. Die sind erfahrungsgemäß einfach nicht auf den Kongressen, um die es geht.) Hinterher, wenn ein früherer Journalist dann mal Business-Erfahrung hat, sagt er, er würde nun anders über Wirtschaft schreiben.

    Den betroffenen Kolleginnen und Kollegen jedenfalls Glück zu wünschen, würde für meine Begriffe nicht ausreichen, denn um Glück geht es nicht in einer solchen Situation. Es geht darum, dass man gut durchdacht eine Existenz aufbaut. Für meine Begriffe geht es da eher um Gespür fürs Richtige. Ob es damit getan ist, ein Blog aufzumachen, möchte ich aber bezweifeln …

    Antworten
    • Guru sagt:
      26. Juli 2013 um 17:50 Uhr

      „Das Problem für viele Journalisten wird sein: Wer sind sie noch, wenn sie sich ohne den Namen ihrer Redaktion am Telefon melden?“ – Absolut richtig. Ich fürchte, das wird für nicht wenige ein böses Erwachen.

      Antworten
    • Irene sagt:
      28. Juli 2013 um 09:33 Uhr

      @ Thilo Baum und Guru: Von der eigenen Selbständigkeit auf die ganze Wirtschaft zu schließen, kann aber auch einige neue Irrtümer mit sich bringen, wie die New Economy damals gezeigt hat (Betriebsräte sind überflüssig, weil ich den Chef duze oder so ähnlich).

      Wegen der wichtig klingenden Redaktionen: Es könnte hilfreich sein, wenn man nicht besonders eitel ist und eine gewisse Service-Mentalität entwickelt.

      Antworten
  8. Michael sagt:
    26. Juli 2013 um 09:08 Uhr

    Drei Jahre dauert es ja ohnehin, irgendein Gewerbe aufzubauen. Ob Schreinerei oder Online-Publikation. :-) Die Print-Abwicklung bei Springer ist vielleicht der Paukenschlag, mit dem manche digitale Gründung angestoßen wird. Finde ich gut. Das Netz kann jeden journalistisch geschulten Schreiber gebrauchen.

    Antworten
    • Thilo Baum sagt:
      26. Juli 2013 um 09:34 Uhr

      Paukenschläge gab es schon viele. Als beispielsweise erstmals ein deutsches Medienunternehmen an einen Hedgefonds verkauft wurde. Das war 2005, da ging der Berliner Verlag an Mecom. Das ist nun bald zehn Jahre her. Damals war schon zu begreifen, wohin die Reise geht. Die folgende Heuschreckendebatte dürfte ja niemandem entgangen sein, schon gar nicht Medienleuten.

      Antworten
  9. Die digitale Revolution frisst analoge Theorien: Springer-Chef erklärt Riepl-Gesetz für ungültig | Ich sag mal sagt:
    26. Juli 2013 um 09:18 Uhr

    […] “Im Rückblick werden Wirtschaftshistoriker vermutlich jenen 25. Juli 2013 als den entscheidenden Punkt definieren, an dem Springer-Vorstandschef Döpfner den Grundstein für sein Medienhaus der Zukunft gelegt hat – ohne den Ballast von Print-Produkten abseits von Bild und Welt. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem man noch eine knappe Milliarde dafür erlösen konnte. Selbst wenn man 260 Millionen davon quasi als Kredit an die Funke-Gruppe vergab”, schreibt Karsten Lohmeyer in seiner trefflichen Analyse “Rette sich wer kann! Was jeder Journa…. […]

    Antworten
  10. Karsten Lohmeyer sagt:
    26. Juli 2013 um 09:46 Uhr

    Ein Blog ist eine Methode – und eine gute. Aber sicher nicht DIE einzig heilsbringende. Eine durchdachte Existenz kann und wird auf Jahre hinaus auch im Print funktionieren können. Auch werden die wachsenden Online-Medien (hoffentlich) auch den einen oder anderen interessanten Arbeitsplatz für einen altgedienten Print-Journalisten haben. Und es gibt ja auch noch andere Jobs in den Medien… Was ich damit sagen will: Es gibt nicht DIE Strategie, die jetzt alle verfolgen sollten, sondern es muss jeder seinen persönlichen Weg finden – und zuallererst (endlich) erkennen, dass sich unser Beruf/Arbeitsumfeld dramatisch wandelt und wir alle darauf reagieren müssen.

    Antworten
    • Thilo Baum sagt:
      26. Juli 2013 um 09:50 Uhr

      Worin besteht denn an einem Blog das Geschäftsmodell? Darin, dass man postet und hofft, durch Klickzahlen Werbeeinnahmen zu generieren? Wie soll das tausenden arbeitslosen Journalisten zugleich gelingen? Wer soll das alles lesen? Und vor allem: wann?

      Antworten
      • Karsten Lohmeyer sagt:
        26. Juli 2013 um 09:55 Uhr

        Das Blog ist für mich persönlich mehr Positionierungswerkzeug als Verdienst-Werkzeug, als „show Case“ umd sich selbst zu präsentieren und an Aufträge zu kommen. Um direkt Geld zu verdienen braucht es schon etwas mehr als „nur“ ein Blog. Die journalistischen Erfolgsmodelle wie z.B. Tippscout, Der Postillon, Mobilbranche, Cruisetricks würde ich gar nicht als Blog bezeichnen, auch wenn viele davon Blog-Technologie nutzen.

        Antworten
        • Thilo Baum sagt:
          26. Juli 2013 um 10:06 Uhr

          Sehe ich anders. Ich denke, der Gedanke an ein Blog erscheint lediglich naheliegend, weil man halt selbst Journalist ist und denkt, man müsste schreiben. Wer gerade seinen Job verloren hat und zu bloggen beginnt, verliert damit meines Erachtens wertvolle Zeit.

          Es geht bei der Positionierung in so einer Situation um völlig andere Dinge. Am wichtigsten: die Parallelwelt „Journalismus“ als solche erkennen und sich von dem Gedanken verabschieden, Redaktionen würden einem durch freiberufliche Aufträge das Auskommen sichern.

          Das Blog mag ein Positionierungs-Tool sein, aber erst ist wichtig zu wissen: Worin besteht die Geschäftsidee? Welchen Nutzen verkauft der Business-Neuling welcher Zielgruppe? Wo findet er die? Wie spricht er sie richtig an? Und wenn dieses Hausaufgaben erledigt sind, überlegt man sich, welche Tools sich dazu eignen, dieses Business zu pushen. Wenn es dann ein Blog ist, dann ok.

          Antworten
      • Stephan Goldmann sagt:
        26. Juli 2013 um 10:06 Uhr

        Und was wäre stattdessen Ihre Idee?

        Antworten
        • Thilo Baum sagt:
          26. Juli 2013 um 10:15 Uhr

          Na zum Beispiel ein Business aufbauen und Geld verdienen. Wertvolle Zeit nicht verschwenden, sondern klug einsetzen.

          Zeit ist eine Ressource wie Geld, man kann sie als Konsumausgabe verschleudern (schöne Blogbeiträge schreiben ohne konkreten Sinn) oder als Betriebsausgabe investieren (hinsetzen, Geschäftsidee entwickeln und umsetzen und *dann* schauen, welche Kanäle sich eignen).

          Wenn beispielsweise ein Journalist ein guter Rechercheur ist (in meinen Augen ist Journalismus viel mehr Recherche als nur schöngeistiger Feuilletonismus), macht er sich vielleicht als Privatermittler selbstständig. Wozu braucht er da ein Blog?

          Antworten
          • Bernhard Lermann sagt:
            26. Juli 2013 um 16:00 Uhr

            Also das mit dem Zeit verschwenden verstehe ich nicht ganz. Ich rate jedem Gründer und jedem Manager, regelmäßig zu bloggen. Und fürs Bloggen reichen 1-2 Stunden Aufwand pro Woche. Man verschwendet mit ganz anderen Dingen Zeit, sicher nicht damit. Mit dem Blog baut man sich eine Reputation auf, die das eigene Business sichtbarer macht und einen ins Gespräch bringt. Wenn Sie es nicht machen, dann machen es Ihre Mitbewerber.

        • Thilo Baum sagt:
          26. Juli 2013 um 10:23 Uhr

          Noch ein kleiner Nachtrag, fiel mir gerade ein, sorry:

          Vor einiger Zeit haben wir eine Veranstaltung gemacht, und das Catering kam von einer Metzgerei (das Ganze war im Schwäbischen). Die Frage kam auf: Was essen die Vegetarier? Die Veganer? Haben wir auch was für die? Der Fleischer schaute nachdenklich und sagte dann: „Für die können wir doch Putenschnitzel machen.“

          Das war natürlich saukomisch, aber es zeigt, dass da jemand in seinem gedanklichen Setting verhaftet bleibt. Der Fleischer denkt aus seinem Weltbild heraus, und das besteht aus Fleisch. Ebenso denken jede Menge Journalisten aus ihrem Weltbild heraus, und das besteht eben aus Journalismus.

          Also würde ich erst mal das Setting hinterfragen, bevor ich innerhalb des Settings weiterdenke und versuche, ausgerechnet dort eine Lösung zu finden, wo ich bisher immer war. Und genau deswegen ist ein Blog zwar natürlich eine Möglichkeit, aber eben nur eine von vielen. Und ob sie geeignet ist, hängt von der Geschäftsidee ab. Nicht umgekehrt. Nicht die Geschäftsidee hängt vom Blog ab (oder vom Schreiben an sich).

          Antworten
          • Karsten Lohmeyer sagt:
            26. Juli 2013 um 12:01 Uhr

            Kann ich alles unterschreiben. Ich finde ja, dass jeder seine persönliche Geschäftsidee entwickeln sollte bzw. auch als Angestellter darüber nachdenken muss, wie er sich die nächsten Jahre innerhalb seines Unternehmens positioniert oder für andere Unternehmen interessant macht. Das heißt: Jeder muss seine persönliche (Exil-)Strategy entwickeln, die zu seinen Fähigkeiten und seinem Persönlichkeitsbild passt. Und dazu gehört es auch, sehr weit über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und sich zu überlegen: Welche Möglichkeiten habe ich? Was kann ich? Was möchte ich tun? Und was ernährt meine Familie? Einfach nur ein Blog zu schreiben, wäre zu kurz gesprungen – auch wenn ich es jedem Journalisten, dessen Profession nunmal das Schreiben, die Kommunikation ist, nur ausdrücklich empfehlen kann.

          • Thilo Baum sagt:
            26. Juli 2013 um 23:38 Uhr

            Antwort an Bernhard Lermann: Ich würde *nicht* jedem Gründer und Manager raten zu bloggen. Wieso um alles in der Welt das denn? Manchen fällt das Schreiben schwer, andere haben nichts zu erzählen, wiederum andere stört ein Blog bei ihrem Business. Wieso tun Sie sowas?

          • Bernhard Lermann sagt:
            28. Juli 2013 um 09:18 Uhr

            Auf Ihren Beitrag weiter unten kann ich nicht antworten, deshalb hier. Ich rate es natürlich jedem, aber wenn ich merke, dass sich jemand schwer tut, rate ich auch ab, bzw. gebe Anleitung. Man muss es einfach ausprobiert haben, um zu merken, ob das für einen passt. Nur: zu erzählen haben alle was, gerade Menschen, die sich beruflich spezialisiert haben. Und den Grund habe ich schon erwähnt: Das Bloggen gehört zur Öffentlichkeitsarbeit und zum Reputationsmanagement. Gerade für Gründer ist es wichtig, Vertrauen für ihr Produkt aufzubauen und sich damit zu etablieren. Wer zu verschlossen ist, der hat es schwerer, Vertrauen zu gewinnen. Aber natürlich, wer sich mit dem Werkzeug Blog schwer tut, der lässt es besser sein. Gerade wenn er es zeitlich nicht integrieren kann. Man sollte nur wissen, dass man damit einen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern aufgibt, denn die tun sich meistens genauso schwer.

  11. Cujau sagt:
    26. Juli 2013 um 10:03 Uhr

    Warum brauchen Journalisten immer erst den großen Knall, bevor sie aufwachen? Das ist, als würde man bei nahenden Hochwasser auf einem Deich stehen und meinen: Mir passiert hier oben nichts. Das stimmt, solange der Deich nicht gebrochen ist. Das dachten übrigens die Menschen und Behörden in Fischbeck aktuell auch, bis der Deich des nachts im Juni brach.

    Seit Anfang der 2000er Jahre musste jedem Journalisten, ob Print oder Hörfunk/Fernsehen, klar sein, dass die Papier- und Wellenwelt keine Zukunft ist, sondern die viel schnelleren Medien. Und: Wer jetzt eine so genannte Exil-Strategie sucht, der kommt wohl für den Moment eher zu spät als just in time. Exil-Stratgien sind der Plan B, den ich in der Schublade liegen habe, für den Fall, dass das Erdbeben naht und ich spüre, dass es kommt. Nach dem Beben kann es nur ein Aufräumen geben.

    Warum sind Journalisten immer dann sehr klug und weise, wenn sie fremde Situationen beurteilen, aber nie dann, wenn es um die eigene Lage geht? Siehe FTD. Die redeten über die Wirtschaft und sahen nicht, dass sie selbst untergehen werden. Oder wollten es nicht wahrhaben.

    Es ist schön, einen Blog zu haben. Geld wird dennoch anders generiert. Was aber über einen Blog kommt, wären Kontakte. Die muss man sehen und nutzen. Stichwort: Mehrwert und ganz wichtig: Win-Win-Situation. Oder anders ausgedrückt und bei J.F.K. geklaut: Frage nicht, was die Welt da draußen für dich tun kann, frage, was du für die Welt tun kannst.

    Antworten
    • Cujau sagt:
      26. Juli 2013 um 10:05 Uhr

      Es sollte natürlich Exit-Strategie heißen, aber ein merkwürdiges Autokorrektur-Programm korrigiert ganz alleine rum… :-)

      Antworten
      • Karsten Lohmeyer sagt:
        26. Juli 2013 um 11:54 Uhr

        Das Problem hatte ich beim Verfassen des Artikels auch ;-)

        Antworten
    • Marc sagt:
      26. Juli 2013 um 14:05 Uhr

      Den großen Knall brauchen andere auch. Bergleute, Opelaner, Nokia-Mitarbeiter etc. Nur leiden wir alle an kognitiver Dissonanz, d.h. wir sehen was die anderen machen sollten, ignorieren das aber bei uns. Zudem ist B-Pläne schmieden mühsam und der Blick auf die Krise, die den Plan notwendig macht, macht depressiv.

      Ich vermute, die meisten Menschen wollen einfach nur ihre Arbeit machen und fertig. (Übrigens zu Glück für die wenigen Chefs und Ehrgeizigeren – wären wir alle so wie die, wäre das Leben ziemlich anstrengend.)

      Ich habe ein Blog und bin damit bei der Lokalpolitik recht bekannt. 2011 habe ich da wohl auch einige gut mit geärgert. Nur leider auch die, bei denen ich eine feste Stelle im Marketing hätte bekommen können.

      Auch trifft man sich im Lokalen immer wieder. Auf Politiker „eindreschen“ geht in einem gewissen Rahmen, aber wenn die irgendwann beleidigt sind – zu recht oder zu unrecht oder trotz akkurater und wasserdichter Recherche – ist auch ganz schnell der Ofen aus.

      Problem ist, das man die Leser dazu bringen muss den ganzen Journalismus zu bezahlen (60000 Euro im Jahr mal x, da man nicht alles alleine machen kann). Denn nur dann sind die Verantwortlichkeiten klar geregelt. Sobald Anzeigenkunden dazukommen, kommt man in die Grauzone. Was, wenn man über das Gammelfleisch vom Metzger berichten muss, was, wenn der lokale Großmarkt für X-Zeugs wegen seiner Arbeitsbedingungen in den Fokus gerückt werden müsste? Was, wenn der Karnevalsprinz mit seiner Firma Anzeigenkunde ist?

      Antworten
  12. D-rolf Becker sagt:
    26. Juli 2013 um 10:05 Uhr

    sich zur „eigenen Marke“ machen–>> wem das nicht liegt, http://www.D-ROLF.com ist eine „Marke“ –wir helfen gern euch zu profilieren!

    Antworten
    • Karsten Lohmeyer sagt:
      26. Juli 2013 um 10:23 Uhr

      Is das jetzt Spam…? Jedenfalls eine lustige Seite… ;-)

      Antworten
      • Cujau sagt:
        26. Juli 2013 um 10:29 Uhr

        Das hier ist kein Spam. Hier zeigt nämlich der Baum (siehe oben), wie das geht mit der Positionierung:

        http://www.thilo-baum.de/publikationen/mach-dein-ding/

        Antworten
  13. Krakz sagt:
    26. Juli 2013 um 10:39 Uhr

    Drastisch formuliert aber wohl wahr – auf diese Tour sind die Springer Blätter defacto tot. Eine Milliarde abstottern, anstatt in die Zukunft zu investieren, wie soll das gehen?

    Und wer braucht diese Produkte, bei denen aus einer Zentralredaktion eine Art von Agenturtext in beliebige Hefte gefüllt wird? Für so etwas sind nur Leute bereit zu zahlen, die zu dumm sind, das Geschäftsmodell zu erkennen ……

    Antworten
  14. dos sagt:
    26. Juli 2013 um 12:24 Uhr

    Noch so ein „Journalisten müssen…“ Kommentar. Ja, Journalisten müssen immer alles und am Ende bekommt man dann den Tipp, man könne auch einen Laden eröffnen.

    Das Tal der Tränen ist präsent und die Verleger und Herausgeber sollte man in das Tal der Erkenntnis schauen und aus der Lethargie erwachen…

    Antworten
    • Karsten Lohmeyer sagt:
      26. Juli 2013 um 12:36 Uhr

      Das einzige, was Journalisten müssen, ist ihre (persönliche) Situation realistisch einzuschätzen und daraus ihre persönliche Strategie für ihre berufliche Zukunft abzuleiten. Einen Laden aufzumachen habe ich auch schon versucht – hat nicht funktioniert ;-)

      Antworten
  15. pushandreset sagt:
    26. Juli 2013 um 12:53 Uhr

    Der Eisberg ist groß.
    Das Schiff hält dennoch Kurs.
    Wahrscheinlich reichen die Rettungsboote wieder nicht für alle.
    Die Matrosen müssen ihren eigenen Kurs finden. Gar nicht einfach für einen normalen Inhalte-Smutje. Denn anders als etwa amerikanische Reporter haben wir deutsche Journalisten ja immer gelernt, als Autoren nicht zu „aufdringlich“ zu sein. In US-Medien ist der Ich-Bericht die Regel. Jetzt müssen wir uns zeigen (auch wenn es sich recht kuschelig lebte hinter dem alle Verantwortung tragenden Kreuz einer Chefredakteurin/eines Chefredakteurs) und Persönlichkeiten werden. Raues Wetter da draußen.
    Und, nein, die Kapitäne werden diesmal nicht mit untergehen.
    Danke für die klaren Worte!

    Antworten
  16. Kleckerlabor Blog sagt:
    26. Juli 2013 um 14:41 Uhr

    Hi Karsten, einen besseres Bild hättest du nicht wählen können finde ich und obwohl ich nur “ Blogger“ bin möchte ich an dieser stelle erwähnen das es eine Menge Firmen gibt die dringend Redakteuren für deren Social Media auftritten suchen

    Antworten
  17. Wohin führt uns diese rasante Medien-Veränderung | Liebhaberreisen sagt:
    26. Juli 2013 um 14:56 Uhr

    […] sieht das auch Karsten Lohmeyer beim Blog Lousy Pennies – er titelt mit einem Bild der untergehenden Titanic und der Schlagzeile “Rette sich wer […]

    Antworten
  18. Fuchs sagt:
    26. Juli 2013 um 18:39 Uhr

    So ist es! Journalistische Legebatterien trifft es ganz gut…

    Antworten
  19. Thilo Baum sagt:
    27. Juli 2013 um 19:51 Uhr

    … Und dann glauben sie auch noch, es sei sicher, sein Einkommen von nur einer Quelle abhängig zu machen. Versiegt diese Quelle, beginnt die große Heulerei.

    Infolge dieser Heulerei erscheinen spannende Beiträge im Netz wie „Rette sich, wer kann! Was jeder Journalist aus der Print-Amputation bei Springer lernen sollte“ von Karsten Lohmeyer. Alles im Wesentlichen in Ordnung …

    http://www.thilo-baum.de/lounge/die-wunderbare-welt-der-medien/leute-erwerbt-wirtschaftskompetenz/

    Antworten
  20. Springer-Funke-Deal: Gekappte Wurzeln, Exit-Strategien, "Krone" für Springer - derStandard.at - Nachrichten sagt:
    28. Juli 2013 um 13:44 Uhr

    […] Springer glaubt nicht mehr an Print. Und auch nicht mehr an die Print-Journalisten”, analysiert Karsten Lohmeyer auf lousypennies.de. Jeder einzelne Print-Journalist würde “seine eigene Exit Strategy” benötigen. […]

    Antworten
  21. Fünf Wege wie ein Blog zum Selbstverteidigungsinstrument für Journalisten wird | Online-Journalismus-Blog sagt:
    28. Juli 2013 um 20:15 Uhr

    […] benötigt spätestens seit heute seine eigene Exit Strategy“ schrieb Karsten Lohmeyer im Blog Lousy Pennies vor wenigen Tagen, nachdem sich der Axel-Springer-Verlag durch den angekündigten Verkauf von […]

    Antworten
  22. Das Oligopol als Springers Antwort auf die Digitalisierung sagt:
    29. Juli 2013 um 11:59 Uhr

    […] des Konzerns. Daraus werden alle möglichen Schlussfolgerungen gezogen. Karsten Lohmeyer etwa sieht das Ende des Journalismus heraufziehen und gibt Ratschläge zur Entwicklung neuer journalistischer […]

    Antworten
  23. hapro sagt:
    29. Juli 2013 um 15:18 Uhr

    Guten Tag!

    Das mit „eigene Marke aufbauen“ ist so eine Sache. Wer soll die Marke kaufen? Ah, die alten Medien. Die kaufen aber immer weniger.

    Besser ist es, seinen „eigenen Laden“ aufzumachen und zwar mit den eigenen Kompetenzen. Wer sich innerlich schon immer mehr als Bratwurstjournalist geführt halt, macht ne Grillbude auf. Kann auch lukrativ sein.

    Wer echten Journalismus machen will, braucht einen Markt und ein möglichst exklusives Produkt. Das können spezielle Themen sein, ob Reise, Technik (Sascha Pallenberg) oder eben das Lebensumfeld, also das Lokale.

    Hier gibt es es neben meinem Beispiel (http://heddesheimblog.de und unsere anderen Blogs) weitere Angebote, die nicht einfach nur eine Beschäftigungstherapie machen, sondern tatsächlich am Aufbau eines Geschäfts arbeiten: http://tegernseerstimme.de, http://prenzlauerberg-nachrichten.de, http://hogn.de, http://www.meinesuedstadt.de/, http://hierzuland.info, http://nadr.de und weitere.

    Was haben die Beispiele gemein? Sie bauen an unterschiedlichen Orten eigene lokaljournalistische Redaktionen auf und sind alle miteinander im Kontakt über http://istlokal.de. Und alle haben sich vom Auftragnehmer-Journalismus verabschiedet, um Unternehmer-Journalismus zu machen.

    Als mein Geschäftspartner Peter Posztos und ich Ende 2011 „Istlokal OS“ herausgebracht haben, waren wir anscheinend zu früh – wir hätten uns mehr Partner gewünscht, die unser Angebot nutzen. Eine auf Lokaljournalimus und Werbung optimierte WordPress-Installation inklusive Hosting, Support, Datensicherung und Weiterentwicklung zu nutzen. Damit hat man den Technikkram von der Backe – für schlappe 50 Euro im Monat.

    Sowie den zusätzlichen Vorteil, miteinander Erfahrungen auszutauschen, was Organisation, Verkauf und Recht angeht sowie Inhalte tauschen zu können.

    Wir profitieren von diesem Netzwerk, weil wir nicht alles selbst denken und entwickeln müssen und von positiven wie negativen Erfahrungen lernen können.

    Wir haben aber auch gelernt, dass viele Journalisten lieber jammern oder kellnern gehen, anstatt konsequent ein eigenes Angebot zu entwickeln. Und damit das klar ist: Sehr vielen wird es nicht gelingen, ein solches Angebot aufzubauen, weil sie dazu nicht die notwendigen Fähigkeiten und einen ebenfalls notwendigen Ehrgeiz mitbringen.

    Vielleicht waren wir 2011/2012 zu früh mit unserer Idee, ein Netzwerk freier Unternehmerjournalisten zu entwickeln. Möglicherweise gibt es die Gründerwelle erst 2013/2014 oder sogar erst 2015.

    Klar ist, dass die Plätze bei öffentlich-rechtlichen Sendern rar sind, denn die müssen auch sparen. Der Privatfunk hat mit Journalismus schon seit 20 Jahren nichts mehr zu tun. Die Printmedien gehen den Bach runter, die Honorare sind erbärmlich.

    Und klar ist auch: Wer weiterhin als Journalist ein auskömmliches Einkommen haben möchte, muss sich selbst drum kümmern. Das dauert ein paar Jahre – die Analyse ist richtig. Je früher man anfängt, umso eher kann man Erfolg haben. Wer noch ein paar Jahre wartet, wird es sehr viel schwerer haben.

    Schöne Grüße
    Hardy Prothmann

    Antworten
  24. Jan Paulsen sagt:
    29. Juli 2013 um 22:11 Uhr

    „Wer sind sie noch, wenn sie sich ohne den Namen ihrer Redaktion am Telefon melden?“
    So ein Unsinn, das gilt erstens für ALLE Arbeitnehmer in ALLEN Bereichen und zweitens gilt ÜBERALL der bisherige Lebenslauf und die letzte Position für den zukünftigen Arbeitgeber sehr viel.

    Die überzogene Panikmache in Bezug auf Journalisten kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Auch als x-beliebiger Arbeiter bei BASF, Siemens, BMW melde ich mich nach dem Ende meiner Anstellung nicht mit „Mayer, Firma Siemens“, kann aber sehr wohl als Herr Mayer über meine letzte Anstellung und meine Arbeitszeugnisse von Siemens meine Reputation geltend machen.

    Antworten
  25. netzfeuilleton.de | Medien, Meinung, Kultur sagt:
    30. Juli 2013 um 08:31 Uhr

    […] (pressekompass.net, Hannah Loeffler) Springer verakauft beinahe all seine Printtitel an die ehehmalige WAZ-Gruppe, jetzt Funke. Im Boot bleiben nur BILD und Welt. Pressekompass.net hat eine schöne Übersicht, inklusive Kompassgrafik zu den Pressestimmen. Aus Springersicht sicherlich ein konsequenter Move auf dem Weg das führende digitale Medienunternehmen werden zu wollen, für alle anderen wohl ein weiterer Nagel in den Sarg von Print. Oder wie Karsten Lohmeyer es ausdrückt: “Jeder einzelne Print-Journalist benötigt spätestens seit heute seine eigene Exit St… […]

    Antworten
  26. Alles auf die digitale Karte gesetzt … | Liebhaberreisen sagt:
    30. Juli 2013 um 14:20 Uhr

    […] sieht das auch Karsten Lohmeyer beim Blog Lousy Pennies – er titelt mit einem Bild der untergehenden Titanic und der Schlagzeile “Rette sich wer […]

    Antworten
  27. Patrick Lux sagt:
    30. Juli 2013 um 17:21 Uhr

    Exit Strategie, das betrifft ja nicht nur die (Print-)Schreiber, sondern auch die Fotojournalisten/Fotografen, so wie ich einer bin. Beim Abendblatt zum Beispiel, ist nach einer neuen Sparwelle, wo auch zwei Fotopauschalisten abgeschossen wurden, als Freier nichts mehr zu holen. DAPD wurde dicht gemacht, der Agenturmarkt ist mit Fotografen gesättigt, aber reich ist da ohnehin noch keiner geworden.
    Multimedia, wollen anscheinend ja alle haben, auch wenn anscheinend keiner sich wirklich sicher ist, was er damit eigentlich meint. Vor nicht allzulanger Zeit schrien die Verlage nach Bewegtbild, das sei die Zukunft auf dem Tablet. Die Umsetzungen waren meist eher dürftig, dann hieß es wieder das klickt keiner, ja warum sollte es auch einer klicken, wenn danach nur Schrott zu sehen ist und einem die Lautsprecher durchknallen.
    Ich habe zwei Seminare zum Thema Multimedia besucht, die Ergebnisse kann man sich auf meiner Seite anschauen.
    Stellt man die Sachen dann den Chefs bei den Zeitungen oder Magazinen vor heißt es schön, oh ja toll, das ist echt cool, ich melde mich… und dann hört man gar nichts mehr. Bedarf scheint also doch keiner da zu sein.

    Antworten
  28. Die Lesetipps in den Gedankenspielen vom 31. Juli 2013 | GEDANKENSPIELE by Dominik Ruisinger sagt:
    31. Juli 2013 um 14:01 Uhr

    […] Journalismus: Was jeder Journalist aus der Print-Amputation bei Springer lernen sollte […]

    Antworten
  29. Journalisten und Verlage – der Kampf um die Marken-Herrschaft | Doofe Menschen sagt:
    3. August 2013 um 15:14 Uhr

    […] alles daran setzen, im Internet eine Marke zu werden, schreibt Karsten Lohmeyer in seinem Blog Lousy Pennies. Jetzt ist das weder ein doofer Mensch noch ein doofer Gedanke, gerade angesichts der aktuellen […]

    Antworten
  30. Alex sagt:
    3. August 2013 um 15:21 Uhr

    Ich denke auch, dass die Journalisten kaum noch umhin kommen, sich selbst als Marke zu inszenieren. Allerdings wird es auch doofe Konsequenzen haben, wenn die Marke des Journalisten auf die Marke der Publikation trifft.
    Ich habe das mal hier aufgeschrieben: http://doofemenschen.de/2013/08/03/journalisten-und-verlage-der-kampf-um-die-marken-herrschaft/

    Antworten
  31. maltebjoern sagt:
    4. August 2013 um 20:59 Uhr

    Wie wäre es etwa damit, weniger links-grüne Meinungsmache zu machen?

    Antworten
    • Karsten Lohmeyer sagt:
      4. August 2013 um 21:03 Uhr

      Linksgrüne Meinungsmache? Verstehe ich gerade nicht…

      Antworten
      • maltebjoern sagt:
        5. August 2013 um 06:18 Uhr

        Tja, das ist leider das große Problem.

        Antworten
      • Spider Jerusalem sagt:
        5. August 2013 um 07:52 Uhr

        http://www.spiegel.de/politik/deutschland/s-p-o-n-der-schwarze-kanal-warum-sind-so-viele-journalisten-links-a-895095.html

        http://www.cicero.de/berliner-republik/einseitiger-journalismus-pressefreiheit-in-gefahr/54351

        Braucht man wirklich täglich neue Artikel über die Homoehe (irre wichtiges Thema… betrifft wieviel % der Bevölkerung?) oder sonstigen „Agendaschwachsinn“ ganz vorne… danach die üblichen Jubelmeldungen im Wirtschaftsteil zu lesen. Dazu im Lokalteil dann noch die zensierte Version vom Polizeibericht. Kann man dann Online im Klartext nachschlagen wenns einen interessiert…

        Warum sollte man für so einen Mist sein hart verdientes Geld ausgeben?

        Die Diskrepanz zwischen „öffentlicher Meinung“ und „veröffentlichter Meinung“ ist gewaltig, man braucht sich nicht wundern wenn sich die Leser lieber dem unbedruckten Toilettenpapier zuwenden.

        Antworten
  32. Pilgrim sagt:
    5. August 2013 um 13:14 Uhr

    Mit Verlaub, dass, was der überwiegende Teil der „Journalisten“ in den Printmedien verzapft, ist nichts, aber auch nicht die Bohne Wert. Mein Mitleid hält sich in sehr engen Grenzen. Ihr habt euch nicht gewehrt als es an der Zeit war, habt jeden Scheiß geschrieben oder vorgegebenes übernommen ohne zu überprüfen oder gar selbst zu recherchieren. Ihr seid entbehrlich geworden! Im Netz finde ich alle Informationen die ich benötige, um mir eine FREIE Meinung zu bilden! Klar muss ich auch hier alles doppelt und dreifach prüfen, das nehme ich jedoch gerne in Kauf, da unterm Strich mehr Wahrheiten bleiben, als wenn ich irgendein Printmedium lese!!!
    Einige, Wenige unter euch prostituieren sich bis heute nicht und zahlen den Preis dafür.

    Pressefreiheit und Mediengleichschaltung
    Aus einer Festrede von John Swinton, dem Doyen der amerikanischen Presse und einstigen Redaktionsleiter der „New York Times im Jahr 1880 „:

    “ Bis zum heutigen Tag gibt es so etwas wie eine unabhängige Presse in der Weltgeschichte nicht. Sie wissen es und ich weiß es. Es gibt niemanden unter Ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben, und wenn er es tut, weiß er im Voraus, dass sie nicht im Druck erscheint. Ich werde jede Woche dafür bezahlt, meine ehrliche Meinung aus der Zeitung herauszuhalten, bei der ich angestellt bin.
    Andere von Ihnen werden ähnlich bezahlt für ähnliche Dinge, und jeder von Ihnen, der so dumm wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben, stünde sofort auf der Straße und müsste sich nach einem neuen Job umsehen. Wenn ich meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung veröffentlichen würde, wäre ich meine Stellung innerhalb von 24 Stunden los. Es ist das Geschäft der Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren, zu verleumden, die Füße des Mammon zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr tägliches Brot. Sie wissen es und ich weiß, was es für eine Verrücktheit ist, auf eine unabhängige Presse anzustoßen.
    Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der reichen Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen die Strippen und wir tanzen. Unsere Talente, unsere Fähigkeiten und unser ganzes Leben sind Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte

    Antworten
  33. Altberliner sagt:
    5. August 2013 um 16:41 Uhr

    Der Auflistung wäre eigentlich nur noch ein 6. Punkt hinzuzufügen:
    6.) Neue Wege beschreiten. Die ausgetretenen Pfade der linksgrünen Einheits-Journaillie verlassen und zur Abwechslung auch mal kritisch aus anderer Perspektive auf das Geschehen blicken. Fällt vielen bestimmt nicht einfach, da mit alten Denkmustern zu brechen. Aber da das nur ganz wenige machen kann man sich rechts schnell aus dem täglichen Einheitsbrei abheben und vielleicht eine Nische finden.

    Antworten
  34. Journalistinguterhoffnung sagt:
    8. August 2013 um 12:28 Uhr

    Die ganze Diskussion ist nur noch als hysterisch zu bezeichnen.
    Springer verkauft Zeitungen – der Untergang von Print ist da.
    Amazon kauft Washington Post – das Paradies steht vor der Haustür.

    Sicher, es ändert sich vieles. Eins ist aber sicher: Print wird es weiter geben, so wie auch das Kino nicht durch das Fernsehen ausgestorben ist.
    Online wird an Bedeutung weiter gewinnen, wobei adäquate Bezahlsysteme etabliert werden müssen. Hier ist in der Tat Springer Vorreiter.
    Also, die Betätigungsfelder für Journalisten nehmen sogar noch zu, für einen Abgesang besteht überhaupt kein Anlass. Exit-Strategien? Nein, nur weg vom Schubladendenken. Der Bauchladen muss diversifiziert werden. Auch auf den ersten Blick Nicht-Journalistisches mit aufgenommen werden.
    Die Zukunft wird rosig, natürlich nicht, wenn man wegschaut.

    Antworten
  35. Springer macht Ernst, #prism macht nervös und Facebook macht Insights neu - unser wöchentlicher Podcast - crowdmedia - Digital Content Marketing sagt:
    12. September 2013 um 13:25 Uhr

    […] hier die begleitenden Links zu den Artikel auf Lummaland, lousypennies und der NY […]

    Antworten
  36. Radikal, digital – brutal? | VOCER sagt:
    10. Januar 2014 um 21:40 Uhr

    […] die sich selbst schon eine digitale Zukunft als populäre Blogger aufgebaut haben. “Rette sich wer kann! Was jeder Journalist aus der Print-Amputation bei Springer lernen sollte” ist etwa […]

    Antworten
  37. Michael Krabs sagt:
    14. Februar 2014 um 20:59 Uhr

    Ich habe vor vier Jahren angefangen, mein eigenes Online-Projekt zu entwickeln: Business-Plan, URL, Logo, dann KVs einholen, Erstentwicklung, Entwicklerwechsel und schließlich finale Entwicklung bis zum Launch. Geplant waren zwei Jahre, am Ende wurden es vier. Geplant waren Ausgaben von rund 25.000,00 Euro am Ende waren es über 75.000,00 Euro und auf viele Funktionen, die ich gerne gehabt hätte, musste ich verzichten. Das könnte jetzt entmutigen, aber ich denke schon jetzt, dass es die richtige Entscheidung war. Natürlich habe ich mich vorher im Netz umgeschaut und musste feststellen: Viele hatten ähniche Ideen und es gibt schon ähnliche Projekte. Zum Glück hat mich das nicht davon abgehalten, meine Idee zu verwirklichen. Diese Erfahrung möchte ich Euch allen weitergeben: Es spielt keine Rolle, was es schon alles gibt. Wenn man etwas mit Leidenschaft und Überzeugung macht, kann man sich immer Marktanteile erobern. Das gilt sogar für gesättigte Märkte. Lasst Euch also nicht von der Vielzahl bereits vorhandener Online-Projekte entmutigen.
    PS: Die URL lautet Reportagen(Punkt)de

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    Franz NeumeierFranz Neumeier war Chefredakteur von Technik-Magazinen. Seit 2009 betreibt er die Kreuzfahrt-Seite Cruisetricks.de. Nun führt er ein wesentlich angenehmeres Leben – und verdient vierstellig im Monat.

    Florian TreißDiplom-Journalist Florian Treiß war stellvertretender Chefredakteur bei turi2 – und gründete dann seinen eigenen Newsdienst mobilbranche.de. Im Jahr 2013 will er das erste Mal einen sechsstelligen Umsatz schreiben.

    SichermannKStefan Sichermann ist "Der Postillon" – und als solcher nicht nur Grimmepreisträger, sondern auch wirtschaftlich unabhängig. Wie der Macher der Satireseite sein kleines Imperium aus dem Kinderzimmer seiner Tochter lenkt, hat er uns hier verraten.

    MattingKFocus-Redakteur Matthias Matting hat mit seinen eBooks bereits mehr als 80.000 Euro verdient. Bei uns verrät der Macher der Selfpublisherbibel sein Erfolgsrezept.
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    Hubert Burda hat ihn geprägt, den Satz von den “Lousy Pennies”, die für Verlage im Internet zu verdienen sind. Doch was für einen Verleger nur Kleingeld ist, reicht vielleicht für guten Journalismus außerhalb von Verlagen. Auf LousyPennies.de wollen Karsten Lohmeyer und sein Co-Author Stephan Goldmann ergründen, wie Journalisten heute ihren Lebensunterhalt im Netz bestreiten können und wie sich unser Handwerk ändern muss.
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