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Unterschätzt die Macht der Verlage nicht!

2
  • von Stephan Goldmann
  • in Allgemein
  • — 1 Okt, 2014
By Photographed by W. & D. Downey. [Public domain], via Wikimedia Commons

By Photographed by W. & D. Downey. [Public domain], via Wikimedia Commons

Googles Paukenschlag war nur der Auftakt zum großen Crescendo: Dass der Suchmaschinen-Anbieter tatsächlich bestimmte Inhalte der Verlage nicht mehr anzeigt, beweist nicht dessen Macht, sondern dessen Berechenbarkeit.

Als Google seinen Blog-Beitrag veröffentlichte, reagierte zumindest meine Filterblase auf Facebook mit viel Häme. Von „gut so!“ bis „the empire strikes back“, „rückwärtsgewandte Verlage“ und viele ähnliche Kommentare waren zu lesen. Der Schritt war von vielen erwartet worden. Was mich daran stört: Man scheint zu denken, die Verleger seien von dem Schritt überrascht.

Ich muss da immer ein wenig den Kopf schütteln: Haben wir aus dem Verabschieden des  Leistungsschutzrechts (LSR) denn nichts gelernt? Sitzen wir immer noch der Annahme auf, dass die Verlage nicht recht wissen, was sie tun? Hat nicht zum Beispiel Hubert Burda mit seiner Rede auf dem DLD bewiesen, dass selbst ein vermeintlich „alter Monarch“ noch ziemlich genau versteht, was ein Geschäftsmodell ist und wie es Online zu laufen hat?

Die Verlage sind nicht dumm – sie sind mächtig!

Wer einen anderen für nicht voll nimmt, läuft Gefahr ihn zu unterschätzen. Das ist den Gegnern der LSR bereits schmerzhaft bewusst geworden.

Dabei folgen Burda, Döpfner und Co. einer gnadenlosen Agenda und der vorhersehbare Schritt von Google wird sie sicher nicht abhalten den Weg weiter zu gehen. Sie haben bereits gezeigt, was sie damit können. Denn die Journalisten der Zeitungen und Online-Auftritte haben im Gros entweder gar nicht über das LSR berichtet oder es gar offen protegiert.

Mit Vehemenz und Ausdauer fahren die Verlage eine Kampagne gegen Google. Denn dass ein vermeintlich zahnloses Gesetz wie das LSR noch Folgen haben wird, war schon nach Verabschiedung klar.

Es hat nicht mit Logik zu tun: Frechheit siegt!

Ein Kommentar, den ich aufgeschnappt habe. “Das ist ja so, als würde Aldi erzwingen, dass ich in deren Laden gehen muss und ohne Ware nicht mehr herauskommen darf, die ich natürlich zu bezahlen habe. Das wird nicht funktionieren…”

So denken viele … der erste Satz ist auch absolut richtig. Doch die Folgerung daraus, dass es deswegen nicht funktionieren kann, ist falsch. Es wäre auch absurd Lidl und Aldi dazu zu verdonnern, dass sie Brot zum Einheitspreis verkaufen müssen. Und dennoch haben wir heute noch eine Buchpreisbindung.

Nun werden viele sagen: Bücher sind schützenswertes Kulturgut. Aber nicht umsonst haben die Verleger den Begriff des „Qualitätsjournalismus“ ausdauernd geprägt. Und der ist doch ein mindestens ebenso schützenswertes Gut, nicht wahr? Voilà!

Es also kommt eben nicht auf Logik an. Es kommt darauf an, den richtigen Leuten die richtige Sichtweise zu vermitteln. Wahrheit ist ein Frage des Standpunkts. Eine geschickte Kostprobe liefert die Pressemitteilung der VG Media gleich als Reaktion auf Google Ankündigung:

Die Wahrnehmung und Durchsetzung des Presseleistungsschutzrechts, welches den Presseverlegern vom Gesetzgeber erst zum 1. August 2013 gewährt wurde, um ihnen eine angemessene Vergütung für die Nutzung ihrer Inhalte zu sichern, wird von Google nun zum Anlass genommen, eine Marktmacht von 93 Prozent zu Lasten der Presseverleger zu missbrauchen. Ziel Googles ist es offensichtlich, die Zustimmung der Verleger zu einer unentgeltlichen Nutzung der Inhalte zu erzwingen und das Gesetz des Deutschen Bundestages leerlaufen zu lassen.

Zack. Da hat sich ein Spindoktor drangesetzt und – Logik hin oder her – die Sache so gedreht, wie sie den Verlagen in den Kram passt. Lächerlich? Abwarten! Denn man muss nur etwas oft genug wiederholen, damit die breite Leserschaft daran glaubt.

Das Schreiben der VG Media wird mit Sicherheit auch weiterhin von Kampagnen der deutschen Zeitschriftenverlage begleitet. So wie es schon Döpfner bei der FAZ getan hat. Wir dürfen nicht vergessen, dass im gesamten die Meinungshoheit immer noch bei den Verlagen liegt – und dass die Verlage durchaus gezeigt haben, wie sehe sie sich auch in die Politik einmischen können. Man denke nur an abgesetzte Bundespräsidenten oder demontierte Kanzlerkandidaten.

Google muss lernen zu kommunizieren!

In den nächsten Monaten werden uns die VG Media Verlage also gebetsmühlenartig in die Ohren träufeln, dass Google ein Monopolist sei und seine Marktmacht missbrauche. Und langsam wird sich diese Meinung durchsetzen. Es sei denn …

Google wehrt sich endlich auch auf dem Feld der öffentlichen Meinung und des Lobbyismus. Denn die Schlacht wird dort entschieden. Google muss endlich lernen ordentlich zu kommunizieren.

Dass es Google nicht kann, zeigt die eingangs erwähnte Blog-Meldung. Für so ein brisantes Thema wirkt der Beitrag laienhaft. Von der Überschrift bis zum letzten Punkt zeigt sich darin, dass Google beim Kampf gegen die Verlage die Wortgewalt fehlt – und auch die Frechheit. Man vergleiche nur die beiden Überschriften der heutigen Mitteilungen: “News zu News bei Google” titelte Google, “Google erpresst Rechteinhaber” schrieb VG Media.

Wenn Google also nicht wirklich demnächst gezwungen sein will, Snippets zu zeigen und dafür auch noch zu bezahlen, dann wird es Zeit, dass sie sich mehr Medienkompetenz für Deutschland zulegen.

Von Verlagen „freigesetzte“ Journalisten gäbe es ja derzeit genug.

Schlagworte: GoogleLeistungsschutzrechtVerlag

— Stephan Goldmann

Stephan Goldmann war Ressortleiter beim CHIP Magazin, Redaktionsleiter des Webmagazins ZEHN.DE, Chefredakteur der “CHIP Specials”. Schon seit 2003 gibt er das Sportmagazin Triathlon-Tipps.de und seit 2011 das Reisemagazin MyHighlands.de heraus. 2012 hat er den großen Schritt gewagt und ist selbstständig geworden. Er will sich nun ganz auf seine beiden Webpräsenzen konzentrieren, sie ausbauen, zum Erfolg führen.

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Kommentare

  1. Sascha sagt:
    5. Oktober 2014 um 10:39 Uhr

    warum soll Google für Snippets zahlen, die aus dpa/dapd Meldungen bestehen?

    Antworten
    • Stephan Goldmann sagt:
      5. Oktober 2014 um 11:32 Uhr

      Weil die Verlage für DPA/DPAD auch zahlen vielleicht? Nicht meine Logik, könnte aber die der Verlage sein. Wie ich schon sagte: Mit Logik aus unserer Sicht hat das nichts zu tun. Es hat mit Macht zu tun.

      Antworten
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