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Rettet die Faustkeilindustrie: Wer glaubt, er ist in 20 Jahren noch Print-Journalist, ist ein Träumer

17
  • von Karsten Lohmeyer
  • in Polemisch · Praxis
  • — 31 Aug., 2014
Die Redaktion der französischen Tageszeitung Progrès (Lyon) im Jahr 1894 von M. Heron/Stadtbibliothek Lyon (aus der Ausstellung „L’Esprit d’un siècle : Lyon 1800-1914)”.B.killinger at de.wikipedia [Public domain], vom Wikimedia Commons

Die Redaktion der französischen Tageszeitung Progrès (Lyon) im Jahr 1894 von M. Heron/Stadtbibliothek Lyon (aus der Ausstellung „L’Esprit d’un siècle : Lyon 1800-1914)”.B.killinger at de.wikipedia [Public domain], vom Wikimedia Commons

Stirbt Print als Massenmedium? Das ist gar nicht die Frage. Die Frage ist nur: WANN stirbt Print als Massenmedium – und wie muss sich jeder einzelne Journalist darauf vorbereiten?

FaustkeilindustrieJedes Mal, wenn ich mit Kollegen über die Zukunft des Print-Journalismus diskutiere, muss ich an einen Ausspruch eines guten Freundes denken: „Rettet die Faustkeilindustrie.“ Er hat das nicht erfunden, es ist der Titel eines Karikaturen-Buches (Affiliate-Link) von Achim Greser und Heribert Lenz aus dem Jahr 1998. Ich finde: 2014 gibt es für die aktuelle Diskussion in Journalistenkreisen kein besseres Bild, als das der titelgebenden Karikatur.

Mein Freund ist journalistisch völlig unbeleckt. Viel schlimmer noch: Er ist Unternehmensberater in der IT-Industrie. Und für ihn ist völlig klar, dass unsere „Faustkeilindustrie“ Print-Journalismus schon bald durch eine deutlich bessere und effizientere Technologie namens Digitaljournalismus ersetzt werden wird, ob wir nun wollen oder nicht.

Es gibt seit kurzem sogar ein offizielles Datum, das festlegt, wann die Tageszeitungen in Deutschland in ihrer heutigen Form irrelevant geworden sein werden: Es ist das Jahr 2030. So zumindest eine Studie des Future Exploration Network.

NewspaperTimeline1

2030 also. Knapp 16 Jahre, bis die deutsche Medienlandschaft in Trümmern liegt oder – je nach Sichtweise – digital neu geboren sein wird. Nicht viel Zeit für ein ganzes Arbeitsleben, in dem viele Kollegen noch ein paar Jahrzehnte vor sich haben. Jedem jungen Kollegen und jeder jungen Kollegin sage ich deshalb: Egal, was Du heute machst und was Du Dir heute erträumst, Du wirst Online-Journalist sein. (Und gerade junge Kollegen wollen eigentlich immer zum Print.)

Wie man aus der obigen Grafik sieht, ist der deutsche Tageszeitungsmarkt noch vergleichsweise robust. In den USA soll es schon 2017 soweit sein, in Großbritannien und Island dann schon 2019. Aber ganz ehrlich: Den genauen Todeszeitpunkt der Tageszeitung festzulegen, ist natürlich Kaffeesatzleserei, zu viele Faktoren von der Technologie, dem Leserverhalten bis hin zur Bereitschaft großer Anzeigenkunden weiter in Print zu schalten, spielen mit. Doch daran, dass es früher oder später tatsächlich soweit sein wird, zweifle ich nicht.

NewspaperTimeline2

Vermutlich werden wir dann in einer Welt leben, in der es einfach wirtschaftlich unsinnig ist, täglich eine gedruckte Zeitung an die paar verbliebenen Käufer auszuliefern. Süddeutsche, Welt und FAZ werden dann – wenn überhaupt – nur noch am Wochenende gedruckt erscheinen, ähnlich wie die klassische Wochenzeitung Zeit. Diese Modelle werden meines Wissens nach bereits mehr oder weniger offen in den Redaktionen diskutiert. Ich sehe auch in der Entscheidung der Süddeutschen, die Wochenendausgabe deutlich aufzuwerten, einen Schritt in diese Richtung.

Selbst die Kollegen der FAZ haben kürzlich erkannt, dass der gedruckte Tageszeitungsjournalismus ein Problem haben könnte und das mit der geballten Macht von drei Wirtschaftsredakteuren und einer Wirtschaftsredakteurstochter elegisch zusammengefasst.

Auf dem Todesstern sitzen die Print-Redakteure am Katzentisch

Wie es spätestens 2030 in vielen Redaktionen aussehen wird, sollte es sie dann noch geben, kann man heute am ehesten im neuen Newsroom der Welt sehen, der in Kollegenkreisen „Der Todesstern“ genannt wird: Wie Welt-Chefredakteur Jan-Eric Peters gerne und auch stolz berichtet, arbeiten in diesem riesigen Newsroom aktuell mehr als 300 Journalisten – aber nur noch 12 für Print. Und diese Print-Redakteure sind in erster Linie Produktioner, die sich aus dem riesigen Pool des Online-Contents bedienen und ihn printgerecht aufbereiten. Plötzlich sitzen die Print-Redakteure nur noch am Katzentisch.

Alles darüber hat er beim „10. Tag des Frankfurter Onlinejournalismus“ erzählt:

Absolut entscheidend für das Weiterbestehen der Zeitungsmarken in der digitalen Welt wird dabei eine vernünftige Form der Monetarisierung sein. Ohne Alimente aus dem Generationenvertrag mit Print müssen sich die reinen Digital-Angebote durch Paid Content, Anzeigen oder andere Formen refinanzieren. Noch ein weiter Weg, der für viele Tageszeitungen (siehe die Beispiele Abendzeitung und Frankfurter Rundschau) in ein Tal der Tränen oder einfach die Insolvenz führen wird.

Ob und in welcher Form es 2030 noch Zeitschriften geben wird, wird man sehen müssen, denn sie unterliegen etwas anderen Gesetzmäßigkeiten als Tageszeitungen. Dass sich gerade die großen Magazine aber bereits in einem dramatischen Überlebenskampf befinden, der neben der Frage der Digitalisierung auch die Frage nach der journalistischen Positionierung beinhaltet, zeigen die aktuellen Ereignisse bei Spiegel, Stern und Focus. Was wir dort gerade erleben, sind keine Wachstumsscherzen mehr. Es sind Amputationsschmerzen.

Meiner Meinung wird es neben rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten auch eine Technologiefrage sein, ob und wie die alten Magazinmarken die digitale Transformation schaffen. Verlage mit ihrer gewachsenen, teuren und unbeweglichen Infrastruktur sehen sich dabei neuen Online-Nativen Konkurrenten wie BuzzFeed gegenüber, die keinen Print-Ballast mit sich herumtragen, komplett digital denken und die nötige Technologie jeden Tag neu erfinden. Gleichzeitig werden finanzstarke Anzeigenkunden feststellen, dass sie eigentlich gar keine Verlage mehr brauchen, um ihre Botschaften unters Volk zu bringen – und eigene Formate fürs Web entwickeln oder entwickeln lassen. Content Marketing nennt man das dann. E-Plus macht es gerade mit Curved.de vor, Coca Cola mit „Journey“.

Was bedeutet das für Journalisten?

Nun aber zur wirklich interessanten Frage: Was bedeutet das für die Journalisten? Vor allem für jene, die noch 20, 30 oder mehr Jahre ihren Lebensunterhalt durch Journalismus verdienen wollen und müssen. Nun, alle sollten nicht nur, sie müssen digital werden.

Das ist natürlich leichter gesagt als getan.

Denn auf futuristischen Todessternen wird oft gearbeitet wie auf antiken Galeeren. Und schlecht bezahlt ist das auch noch. Trotzdem strömen zahllose junge Kollegen und Kolleginnen nach, die sich offensichtlich nichts sehnlicher wünschen, als sich als unterbezahlte Sturmtruppen in die neuen und alten Medienimperien einzureihen. Altgediente Print-Redakteure mit gewissen Ansprüchen an ihre Arbeitsbedingungen haben da schlechte Karten, könnte man meinen.

Ich finde dennoch, sie sollten die positive Seite des Digitalen erkennen. Wie das Eingangsbeispiel zeigt, macht es wenig Sinn, für den Erhalt der Faustkeilindustrie zu kämpfen, sondern eher, möglichst früh mit der Produktion von Metallwaren zu beginnen, beziehungsweise sich damit zu beschäftigen, wie man sein in Jahren der Steinbearbeitung erworbenes Wissen in die neue Welt transformieren kann.

Für einen Journalisten können das zum Beispiel ein paar Fingerübungen mit einem eigenen Blog und in den sozialen Medien sein, die ihm digitale Kompetenz vermitteln und ihm helfen, eine eigene Marke beim Leser und potentiellen Auftraggebern/Arbeitgebern aufzubauen.

Gleichzeitig sollte er sich von dem Gedanken lösen, dass nur klassische Verlage Arbeitgeber für Journalisten sein können. Vielleicht machen wir einfach unser eigenes Ding, so wie die Krautreporter, Modebloggerin Jessica Weiß oder Kreuzfahrt-Journalist Franz Neumeier. Oder wir wechseln, wenn wir das mit unserem Selbstverständnis vereinbaren können, zu einem Unternehmen oder einer Institution und bauen dort einen Newsroom auf, wie es gerade der Ex-FTD-Kollege Jörn Paterak für den Versicherungs-Lobbyverband GDV tut, oder viele etablierte Tech-Journalisten bei Curved.de. Oder wir finden einen Mäzen für eine gemeinnützige Recherche-Einrichtung, die klassischen Investigativ-Journalismus fördert, wie gerade bei Correctiv geschehen.

Die Palette an Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung ergeben, ist riesig. Was es braucht, ist den Mut, diese Chancen auch zu nutzen, bevor es wirklich irgendwann zu spät ist. Lest dazu auch meinen Beitrag „Journalismus 2014: Es dreht sich was!“

 

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— Karsten Lohmeyer

Ich schreibe seit mehr als 20 Jahren für deutsche Medien und habe die 32. Lehrredaktion der Deutschen Journalistenschule besucht. Ich war Redakteur, Ressortleiter, Textchef und Mitglied von Chefredaktionen. Heute bin ich Chief Content Officer bei The Digitale, dem Content-Marketing-Dienstleister der Deutschen Telekom. Mehr über mich hier.

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Kommentare

  1. klm (crowdstreet.de) sagt:
    31. August 2014 um 09:57 Uhr

    Print wird genau so wenig sterben wie das Vinyl, sich allenfalls auf einem anderen Niveau einpendeln

    Antworten
    • Karsten Lohmeyer sagt:
      31. August 2014 um 10:08 Uhr

      Natürlich, das ist gar keine Frage – Print wird eine süße, nette, kleine Premium-Nische finden. Das hoffe ich sehr und glaube ich auch fest. Eben ganz so, wie Vinyl. Aber ich rede hier von Massenmedien. Und auch Vinyl findet keine Massenzielgruppe mehr, sondern eben nur Liebhaber.

      Antworten
      • vivalamovie sagt:
        31. August 2014 um 12:38 Uhr

        Meiner Meinung nach immer noch der beste Vergleich. Der Beruf des Schallplattenschneiders (=Hersteller von Printprodukten) stirbt aus. Lange war die Schallplatte tot, dann kam sie wieder zurück, DJs bestellten wieder Platten, neue Plattenläden öffneten in der Stadt (=hochwertige Magazine und andere Spezialformate, Premium-Papier u.ä.), Amazon lieferte wahlweise CD oder Vinyl aus (=Buch/Kindle-Version bestellen) und verschiedene Hersteller versuchten sich an Nachbauten des legendären „1210“er Plattenspielers von Technics (=eBook-Reader). Doch innerhalb von wenigen Jahren ersetzten ebenbürtige, digitale Lösungen und neue Methoden des Mixings (=Tablets und neue Darreichungsformen im Journalismus) die Platte dann eben doch wieder.
        Die wenigen Alben und Singles die man heute als Vinyl bekommt sind selten, oft Importware und sehr teuer. Für Liebhaber eben. Denn auch wenn es noch mal einen kurzen Hype gab, war die Platte technisch eben schon längst überholt. Der Musikmarkt liefert monatlich so viel Neues, dass man sich den Nachschub auf einem so teuren Medium überhaupt nicht leisten könnte. Einzig bei DJ-Wettbewerben ist es noch gerne gesehen, wenn jemand mit echten Platten auflegen kann, aber ansonsten ist das alles zu anfällig und klobig. Mit hochwertigen Analog/Digital-Wandlern (Displays in Retina-Auflösung und neue Arten der Hintergrundbeleuchtung) erhält man auch eine mindestens vergleichbare Klangqualität.
        Nur diejenigen, die ewig in der Vergangenheit leben behaupten weiterhin, dass trotz Knistern, eingeschränktem Frequenzgang, zerkratzten Lieblingsstellen und dem absurd hohen Platzbedarf die Platte die beste Art wäre, Musik zu hören.

        Antworten
  2. Marcus Kaufhold sagt:
    31. August 2014 um 12:20 Uhr

    Was aus den Print-Medien wird, liegt in den Händen von Print-Medien-Machern. Das ist ein weites Feld von Versäumnissen. Warum kümmert sich keiner um bessere Geschichten, bessere Erzählweisen und bessere Bilder? Ich habe in meinem Leben sehr viele Chefredakteure kennengelernt. Die besten haben die Verkaufsauflage in den 80igern in drei Monaten um 30 % gesteigert. Ihre Tricks würden heute noch funktionieren – wenn auch nicht in diesem Umfang. Macht nur keiner.

    Antworten
    • Michael Bechtel sagt:
      1. September 2014 um 15:18 Uhr

      Genau das ist der Tunnelblick: Was aus den Printmedien wird, liegt ebenso wenig in den Händen er Printmedienmacher wie einst die Zukunft des Bergbaus in den Händen der Kumpels an der Ruhr. Schade, dass die meisten Kollegen letztlich nichts von Wirtschaft und sehr wenig von der Dynamik sozialer Entwicklungen vertehen.

      Antworten
  3. f gruen sagt:
    31. August 2014 um 15:48 Uhr

    Warum muss das eigentlich immer so extrem arrogant und von gaaaanz oben herab klingen?

    Antworten
  4. Print-Freak sagt:
    31. August 2014 um 20:29 Uhr

    Herr CP-Experte (Sie schreiben schön, aber Journalismus ist Ihr Text trotzdem nicht): Das ist eine hübsche Geschichte mit der Faustkeil-Industrie, und da ist sicher viel Wahres dran. Dass Sie aber das, was Ex-FTD-Mann Paterak und sein Newsroom für den GDV machen sollen – nämlich die Lieferung kompletter, hübsch erzählter, druckfähiger Artikel natürlich im Sinne des GDV, also VERDECKTE PR -, unter Alternativen für den Journalismus subsummieren, erscheint mir armselig. Ebenso sind die von Ihnen als Bsp für lohnendes Selbstmarketing empfohlenen Blogs oft genug keinesfalls „unabhängig“, sondern schreiben ihren (potenziellen) Anzeigenkunden nach dem Mund. Im Moment sind es immer noch vor allem einige Verlage, die unabhängigen Journalismus ermöglichen. Doch – in der Tat – werden auch die angesichts des wirtschaftlichen Drucks immer weniger (ein größerer Düsseldorfer Verlag hat sich davon zB leider verabschiedet). Könnten Sie an dieser Stelle auch ein Rezept vorstellen, wie man künftig unabhängigen Journalismus betreiben kann – und das möglichst im größeren Stil und nicht nur auf ein paar Crowdfunding-Websites? Das könnte ein wirklich wertvoller Tipp für junge und für nicht mehr ganz so junge Journalisten sein! Andererseits: Wer will und braucht denn noch unabhängigen Journalismus… Sie etwa???

    Antworten
    • Karsten Lohmeyer sagt:
      31. August 2014 um 20:46 Uhr

      Liebe(r) Print-Freak,

      auch hier bitte ich, eine kleine wichtige Nuance zu beachten: Ich schreibe von Alternativen für Journalisten, nicht von Alternativen für den Journalismus. Wenn ein Unternehmen oder eine Institution einen Journalisten wie den Kollegen Paterak anheuert, dann vor allem aufgrund seiner journalistischen Fähigkeiten. Er wird gebraucht, weil er das Handwerk beherrscht, Zusammenhänge gut kommunizieren kann.

      Dass das nicht mehr der aufklärerische, kritische und investigative Journalismus in seiner reinen Form ist, sollte uns allen klar sein – aber es ist eine Möglichkeit, als Journalist mit seinem Handwerk Geld zu verdienen. Also eine Alternative, um weiter seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Ich möchte das gar nicht werten, denn das muss jeder für sich selbst entscheiden – wie Sie ja in Ihrem Kommentar andeuten, verdiene ich selbst auch mein Geld hauptsächlich mit Corporate Publishing.

      Eine andere Alternative wäre es übrigens, den Job zu wechseln – oder aber doch einen Weg für sich persönlich zu finden, im klassischen Journalismus (egal ob Print oder Online) zu bleiben.

      Auf LousyPennies stellen wir übrigens immer wieder neue und alternative Formen vor, mit „echtem“ Journalismus seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Viele Blogs haben übrigens gar keine Anzeigenkunden und schreiben niemanden nach dem Mund, deshalb schätze ich sie ja so sehr.

      Unabhängigen Journalismus im großen Stil wird man auch künftig dann betreiben können, wenn man finanziell oder ideell nicht von einer einzigen Interessengruppe abhängig ist. Das kann und sollte durch funktionierende Bezahlmodelle passieren, für die der Leser zuallererst aber von der Qualität überzeugt wird, durch Stiftungsmodelle wie das genannte Correctiv, durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk oder durch Crowdfunding…

      Es gibt viele Ansätze. Aber eine Patentlösung habe ich leider nicht – aber wir werden weiter danach suchen ;-)

      Herzlichst

      Karsten

      Antworten
  5. Print-Freak sagt:
    31. August 2014 um 20:54 Uhr

    PS: Hier zum Thema Paterak/GDV und den traurigen Wegen des Journalismus/von Journalisten noch ein Link zu einem außerordentlich lesenswerten Beitrag. Sorry, leider aus der alten Print-Welt (immerhin online verfügbar), von Pateraks Ex-FTD-Kollegen Herbert Fromme (heute Versicherungskorrespondent der SZ)
    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/projekt-freiraeume-versicherer-draengen-in-die-zeitungsbranche-1.2107333

    Antworten
  6. Julian Heck (@julianheck) sagt:
    1. September 2014 um 14:24 Uhr

    Irgendwie bin ich von uns(!) Medienjournalisten manchmal genervt. Draufhauen. Besserwissen. Nicht besser machen. Hm.

    Antworten
    • Karsten Lohmeyer sagt:
      1. September 2014 um 14:30 Uhr

      Lieber Julian, ja, schlau daherschreiben ist nunmal einfacher, als es selbst besser zu machen, das funktioniert auch in anderen Journalismus-Bereichen gut ;-)

      In diesem Fall ging’s mir eher um eine Bestandsaufnahme als darum, besserwisserisch zu schreiben, wie es gehen müsste. Denn es wäre zwar schön, wenn ich wüsste, wie es besser ginge, doch das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es ein paar unverrückbare Wahrheiten gibt, denen sich jeder auf seine Weise stellen muss – vom einfachen Schreiberling bis hin zum Verlagsboss.

      Antworten
  7. Jan sagt:
    1. September 2014 um 15:04 Uhr

    Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob es wirklich noch stimmt, dass alle Nachwuchsjournalisten unbedingt Print machen wollen. Ich für meinen Teil ärger mich eher, wenn Artikel von mir nicht ins Netz kommen. Im Print bekomme ich ja überhaupt nicht mit, ob und wie aufmerksam ihn jemand gelesen hat. Print ist für mich als Autor daher ein minderwertiger Verbreitungskanal.

    Antworten
    • Karsten Lohmeyer sagt:
      1. September 2014 um 15:40 Uhr

      Das ist natürlich nicht empirisch, sondern eine persönliche Erfahrung. Aber ich frage sowohl an der Deutschen Journalistenschule, als auch an den diversen Unis und anderen Einrichtungen, wo ich als Dozent tätig bin, immer nach, wo die jungen Kollegen später mal arbeiten wollen – die meisten beim Print. Aber ich sehe da auch eine Entwicklung in Richtung Online.

      Antworten
      • Julian Heck (@julianheck) sagt:
        1. September 2014 um 23:10 Uhr

        Dann schreib darüber, Karsten. Aufbruchsstimmung! ;-)

        Antworten
  8. Knut Kuckel sagt:
    2. September 2014 um 13:51 Uhr

    Ich zitiere Constantin Seibt („Deadline“, Verlg. Kein & Aber) zum Thema: „Das traditionelle Geschäftsmodell zerfällt. Es bestand darin, Zeitungen an die Leser Und die Leser an die Werbung zu verkaufen. Nun verschwindet die Werbung ins Netz und die jüngeren Leser auch. Printjournalsten sind längst – wie alternde Schlagersänger – zum größten Teil in der Seniorenunterhaltung tätig.“

    Antworten
  9. ujf99 sagt:
    2. September 2014 um 14:15 Uhr

    Interessant an dem Video mit Jan-Eric Peters: Der Ober-Digital-Pionier braucht eine Helferin, um das Video auf den Beamer zu kriegen.

    Antworten
  10. Eva Brandecker sagt:
    4. September 2014 um 13:01 Uhr

    Anmerkung: Im Prinzip ist der Newsroom einer Firma ja nix anderes als ein Corporate Blog, nicht wahr? Semi-Journalismus. Kann ja trotzdem gut sein, aber eben nicht „unabhängig“. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die Krautreporter, was da an Qualität und Inhalten kommt. Wär ja dann der Beweis dafür, dass bezahlter Journalismus auch in Deutschland funktionieren kann. Was ist eigentlich mit der NY Times, das soll doch angeblich gut klappen mit den Online-Abos? Letzens gab’s einen guten Film über die Zukunft des Journalismus auf ARTE. In dem Film wurde auch sehr schön beschrieben, wie sich der Alltag der Journalisten über die Jahre verändert hat. Im Zeitalter der klonbaren Inhalte ist es eben auch so, dass immer mehr Inhalt von immer weniger Menschen erzeugt wird/werden kann.

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